Daniel P. Andres

 

Für diejenigen die es interessiert:

Etwas aus meinem Privatleben

Ich lebe in einer Dreizimmer-Wohnung in der Altstadt von Biel. Zurzeit bin ich sehr häuslich und arbeite täglich an meinen Kompositionen, übe etwas Klavier um die Finger beweglich zu halten (Bach; Wohltemperiertes Klavier; Chopin, Etüden; Brahms, Intermezzi und Capricci). Ich habe wenig Hobbys, meine Hobbys waren immer gleichzeitig meine Berufe. Ich besitze eine Plattensammlung von rund 1200 LP's und 1400 CD's, selbstverständlich alles Klassik vom Mittelalter bis in die neuste Zeit.

Ich verkehre am liebsten in Bistrots der Bieler Altstadt, wo sich allerlei Volk trifft, vom Pfarrer über Künstler des Theaters, Malern und Schriftstellern bis zu Freizeitphilosophen und Freaks.

Ich esse gern gut und koche gern und gut, z.B. indische, italienische, spanische und marokkanische Küche, aber auch klassische Menus. Ich kenne mich in Weinen Frankreichs, Italiens und Spaniens ganz gut aus. Ich liebe lange Diskussionen über Gott und die Welt bei gutem Essen und gutem Wein.

Ich reise eigentlich recht selten. Früher fuhr ich regelmässig nach Südspanien und Marokko. Zweimal befuhr ich mit Freunden den "Canal du Midi" in Südfrankreich auf einer "Péniche", die zwei Brüdern aus Biel gehört. Meine Lieblingsstadt ist Prag, wo ich einige Konzerte mit einem Kammerorchester (I Solisti di Praga) dirigierte oder mit dem Orchester für Auftritte in der Schweiz probte.

Ich habe seit langem keine feste Beziehung, alle Versuche dazu scheiterten nach kurzer Zeit. Ich habe mich ans Alleinsein gewöhnt, ohne dass ich mich einsam fühle. Ich habe einen Haufen nette Freunde fürs gemütliche Zusammensein und Gespräche. Das gesellschaftliche Leben sagt mir immer weniger. Mein Lieblingsschriftsteller ist Robert Walser, der auch ein Einzelgänger war, ein Genie, das immer an sich zweifelte und in der Irrenanstalt endete. Ich fühle mich nicht so wie er, und ich werde auch nicht in einer Irrenanstalt landen, aber eine gewisse Affinität spüre ich doch.

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Meine Ansichten

Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einer Arbeiterfamilie mit dreizehn Kindern, von denen ich das jüngste bin. Das hat abgefärbt. Deshalb wohl habe ich ein Gefühl für soziale Verantwortung. Reichtum und Luxus, überhaupt alles Äusserliche bedeutet mir wenig. Früher habe ich mich deswegen wohl auch etwas vernachlässigt. Heute pflege ich mich besser, esse nicht nur gut sondern auch gesund, ohne daraus eine Weltanschauung zu machen. Ich fühle mich keiner Religion zugehörig. Man müsste eine neue Religion erfinden. Der heutige gesellschaftliche, aber auch wirtschaftliche und technologische Wandel müsste in eine neue kopernikanische Wende münden: so wie vor fünfhundert Jahren die Einsicht durchbrach, dass die Erde nicht Zentrum des Universums ist, müsste sich heute die Einsicht durchsetzen, dass der Mensch nicht Zentrum und Krone der Schöpfung ist. Wir sind sehr unzulängliche Bewohner eines winzigen Planeten im All, wissen sehr wenig über das Eigentliche und die tieferen Zusammenhänge, brüsten uns mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Fähigkeiten und sind dabei emsig daran, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.

Eigentlich denke ich, dass auch die Natur auf diesem Planeten bloss ein mehr oder weniger zufälliges Ergebnis einer Evolution ist, die unter anderen Umständen auch völlig anders hätte verlaufen können und vielleicht anderswo im Universum auch völlig anders verlaufen ist. Unser Hauptproblem ist die Agressivität und der Egozentrismus. Beides ist in der irdischen Entwicklung des Lebens angelegt. Der Grosse frisst den Kleinen und der Starke den Schwachen. Beides ist in der irdischen Natur eine Bedingung fürs Überleben. Für mich wäre eine andere Evolutionsgeschichte denkbar. Durch einen Bewusstseinssprung könnten die Menschen diese Fehlentwicklung allmählich korrigieren. Es gab und gibt Ansätze dazu in anderen Kulturen auf der Erde, die aber praktisch samt und sonders bis heute der Aggression und der Expansion der "westlichen" Zivilisation unterlegen sind. Die Menschen genügen nicht. Gehen sie zugrunde, ist das eine kleine Etappe in der Geschichte des Universums, sozusagen eines unter vielen misslungenen Experimenten. Aber vielleicht werden wir uns in der heutigen Zeit allmählich dessen bewusst und es gibt mit der Zeit genügend Kräfte, die eine entscheidende Wende bewirken können. Dazu braucht es nicht politische Programme oder Ideologien. Ich sehe aber überall auf der Erde Menschen, die für mich einen Anfang für eine Wende darstellen, manchmal ohne dass sie sich dessen voll bewusst sind. Es sind Menschen, die im Einklang mit Natur und Universum leben und begriffen haben, dass sie bloss ein winziges Staubkorn, aber gleichzeitig Teil eines grossen Ganzen sind. Es müsste ein loses, "geheimes" (d.h. nicht institutionalisiertes) Netzwerk unter diesen Leuten geben, ein insgeheimes, geheimes Einverständnis. Ich glaube, dass letztlich auch die menschliche Entwicklung nicht mit bewussten Massnahmen gesteuert wird, sondern dass sich dieses Lebensgefühl insgeheim unterschwellig durchsetzt. Oder es geht gar nichts mehr.

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Letzte Aktualisierung: 07. August 2008 .